Frankfurt am Main
19 Mietwohnungen, Bürogebäude, Kita
Direktauftrag, 2008 - 2022
Ali Selmi Grundstücksgesellschaft b.R.
LPH 1-8, im Bau, BGF 10.368 m²


Über Jahre war der nordöstliche Teil des Gevierts zwischen Mainufer, Windmühlstraße und Wilhelm-Leuschner-Straße von einer disparaten städtebaulichen Situation geprägt. Es war daher nur folgerichtig, den Neubau von dringend nötigen Wohn- und Bürogebäuden als Chance für eine Neuordnung des Areals zu nutzen. Das Ensemble, bestehend aus drei- bis sechsgeschossigen Wohn- und Bürogebäuden mit integrierter Kindertagesstätte, entwickelt sich in die Tiefe des Blocks und nimmt gestalterisch dezidiert Bezug auf die Formensprache, die Materialität und die Fassadengliederung der denkmalgeschützten Villa Bonn auf. Der klassizistische Bau, der als einziges Zeugnis der großbürgerlichen Vergangenheit des Quartiers mit seinem Kontext erhalten blieb, dient als architektonische Determinante der Neuplanung. Anstatt dem historischen Bauwerk zu Leibe zu rücken, verstehen sich die neuen Gebäude mit ihren hin fein abgestaffelten Firsthöhen gewissermaßen als Rahmen. Ihre repräsentativen Fassaden erinnern dank der Gesimsbänder, der bodentiefen Holzfenster mit umlaufenden Austritten und ihrer mit feingliedrigen Reliefs verzierten, selbsttragenden Fassaden aus hellem Kalkstein an die Vornehmheit Pariser Stadthäuser. Und auch ein ganz reales Stück Frankfurter Architekturgeschichte wird in die Gegenwart überführt: Die zweigeschossige Schmuckfassade der Villa Helfmann findet sich als Spolie im Sockelbereich des Wohnhauses an der Wilhelm-Leuschner-Straße wieder.

Projektteam:  Kathrin Binder, Jens Jakob Happ, Claudia Oehlschläger, Lazar Tucakovic, Matthias Scholz, Jutta Berger