Frankfurt am Main
Rad der Erinnerung
Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle
Wettbewerb 2009 mit Prof. Claus Bury


Das „Rad der Erinnerung“ ist ein Denkmal in Bewegung. Wie ein Mahlwerk ge-mahnt es an die Jahre 1941 bis 1945, in denen 28 Deportationszüge mit dem Ziel Vernichtungslager die Stadt Frankfurt verließen. Langsam kreisend bewegt sich das Rad ununterbrochen auf der Stelle, Stunde um Stunde, Tag um Tag. Für eine Umdrehung benötigt es 60 Minuten. Es zeigt die Namen und Daten der Transporte sowie deren Zielorte, die Zahl der deportierten Menschen und die der wenigen Überlebenden in einer endlosen Wiederkehr. Das Rad der Erinnerung dreht sich dort, wo die Züge damals das Areal der Großmarkthalle verließen und an dem noch erhaltenen Stellwerk vorbei unter dem großen Bogen der Bahnbrücke Richtung Osten fuhren. Die ehemalige Großmarkthalle ist einer der wenigen erhaltenen authentischen Erinnerungsorte. Schienenfragmente zerschneiden den Platz des Denkmals, Schweißnähte überziehen die Fläche des Rads mit einem Netz von Linien und kartieren so eine Landschaft des Unfassbaren. Jeder Bezirk ist ein Transport.