Wiesbaden
Wohn- und Geschäftshaus
58 geförderte Mietwohnungen, Einzelhandel, Gastronomie
Eingeladener Wettbewerb 1. Preis, 2018
SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH
LPH 1-4, BGF 3.084 m²


Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ist bis heute von der repräsentativen Villenarchitektur des 19. Jahrhunderts geprägt. An dieser Qualität muss sich jede bauliche Ergänzung messen - auch die neuen Wohnhäuser im Dreieck zwischen Viktoria- und Frankfurter Straße: das „Quartier Kaiserhof“. Der Entwurf für die neuen Wohnhäuser knüpft an den baukulturellen Nachlass der Gründerzeit an, der mit drei freistehenden, vier- und fünfgeschossigen Stadtvillen eine vornehme städtebauliche Matrix für die zeitgenössische Weiterentwicklung bildet. Die drei Wohnhäuser ruhen erhöht auf einem etwa fünf Meter hohen Sockel, der zugleich für eine gewerbliche Einzelhandelsnutzung vorgesehen ist. Von der mit Glyzinien berankten Pergola am Nordrand des Sockels, der Stadtloggia, liegt dem Betrachter praktisch die Innenstadt von Wiesbaden zu Füßen. Von diesem, mit dem Straßenraum über eine Treppe verbundenen Plateau sind auch die Wohnhäuser zu erschließen, die sich um einen kleinen Vorplatz gruppieren. Der Sockelbereich entlang der Viktoria-Straße ist als verglaste Arkade ausgebildet, die für reichlich Tageslicht in den Verkaufsräumen sorgt und mit ihren geschlossenen Feldern als Rankfläche für Pflanzen dient. Die Bögen nehmen zugleich ein Element der wilhelminischen Bäderarchitektur auf, die diesen Standort dereinst mit dem Hotel Kaiserhof und dem Auguste-Viktoria-Bad prägte.

Projektteam: Jens Jakob Happ, Francisco Marín Nieto, Melissa Stöhr, Igor Toskovic, Ting Zheng
Zusammenarbeit: Die LandschaftsArchitekten Bittkau - Bartfelder + Ingenieure GbR