Moosach, München
Städtebaulicher-freiraumplanerischer Planungswettbewerb
1.724 Wohnungen, 2021
Landeshauptstadt München
BGF: 34.506 m²  


Zusammenhalt braucht Räume: Moosach soll mit neuem Leben erfüllt werden. Der Wandel in der Wahrnehmung des traditionsreichen Münchner Stadtviertels drückt sich auf allen Ebenen des öffentlichen und privaten Lebens aus, dem Stadtraum, dem Grün, dem Umgang mit den Ressourcen und dem Verkehr. Ein Netz differenziert gestalteter, gemeinschaftlich nutzbarer Grünräume, ein neues Zentrum mit Stadtplatz an der Nanga-Parbat-Wiese, eine aus der Fächerstruktur weiterentwickelte Bebauung mit behutsam sanierten und mit neuen Häusern sowie ein maßgeschneidertes Mobilitätskonzept sorgen für ein neues Gefühl der Zusammengehörigkeit. Leitbild ist das Miteinander, die Verbundenheit, im besten Fall das Zusammenwachsen der bestehenden Siedlung mit allen ihren ansässigen und neuen Bewohnerinnen und Bewohnern, jung wie alt, zu einem gemeinsamen Quartier, zu einem Zuhause in Moosach.Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Bildung und Erholung sind auf kurzen Wegen erreichbar, das macht ein lebendiges Stadtquartier aus. Damit Moosach sich dahin entwickelt, ist schon das einzelne Wohnhaus für Nutzungsmischungen konzipiert mit vielfältigen Wohnungstypen und nutzungsoffenen Erdgeschossen. Im Erdgeschoss kann etwas anderes stattfinden als in den Obergeschossen; mindestens aber im Block oder in den benachbarten Blöcken des Quartiers ist alles möglich, was ein Stadtquartier braucht, wenn es mehr sein will als eine Siedlung. Das heißt: Es ist dabei nicht heute schon alles minutiös multifunktional durchgeplant – Nutzungsmischung und Nutzungsänderung sind langfristig möglich. Die uneingeschränkt barrierefreien Wohnungen haben Räume, die groß genug sind, sich wechselnden Wohnbedürfnissen anzupassen. Es gibt keine Vorfestlegung nach Nutzergruppen, sondern normale Stadthäuser, in denen es ein breites Angebot an Wohnungstypen gibt bei Gebäudetiefen zwischen 12 und 15 Metern. Die Geschichtsfähigkeit der Stadt, die Aneignung durch ihre Bewohner ist dort gegeben, wo dauerhafte Konstruktionen und alterungsfähige Materialien eine langfristige Haltbarkeit ermöglichen. Nur massiv gemauerte Wände, die auch im Umbau anschlussfähig sind, sind die langfristig nachhaltig und ökologisch sinnvoll.

Projektteam: Jens Jakob Happ, Anjuscha Helbig, Roberto Roel, Celine Algüera, Jelena Duchrow, Nan Wu
Zusammenarbeit: Adelheid Schönborn Landschaftsarchitekten