Mainz, Heiligkreuz-Viertel 
Wohnbebauung im Baufeld 20
Wettbewerb 3. Preis, 2022
BGF 17.400 qm


Das Fassadengestaltungskonzept wird ohne Eingriff in die vorgegebene Grundrissstruktur entwickelt. Dem Wunsch nach einer angemessen kleinteiligen, lebendigen und vielfältigen Fassadengestaltung, klaren Adressbildung sowie adäquaten Gliederung insbesondere der langen Gebäudeseiten wird durch die, bereits im Grundriss angelegte, Unterscheidbarkeit und Betonung von Hauseingängen entsprochen. Das Spiel mit Farbkontrasten und formalen Gegensätzen ist Ausgangspunkt der Gestaltungsidee, um innerhalb der eng gesteckten Grenzen eines sparsamen Farb- und Formenvokabulars, durch Akzentuierung herausgehobener Bauteile, Spannung und Tiefe zu erzeugen. Auf die im städtebaulichen Kontext herausgehobene Gestaltung des Quartiersplatzes mit geschwungenen Wegen und eines formal von der orthogonalen Gesamtstruktur des Quartiers deutlich unterschiedenen Sondergebäudes antwortet die Nordfassade von Block 1 mit gebäudehohen, von Rundbögen abgeschlossenen Einschnitten im Bereich der Hauseingänge. Dieses Motiv der geschossübergreifend Vertikalakzentuierung der Hauseingänge wird invereinfachter Form auch auf die übrigen Blöcke übertragen und bildet damit das Grundmotiv einer, rein aus der Materialfarbigkeit und Tektonik abgeleiteten, rhythmischen Einteilung des Ensembles in wiedererkennbare Hauseinheiten. Das gewählte Material ist ein einfacher Strangpressziegel in den zwei Farben hellbeige und blaurot. Aufgrund des Lochanteils sind Versätze im Mauerwerk begrenzt, jedoch für die gewünschte plastische Fassadengestaltung ausreichend. Sohlbänke möglichst aus einer Rollschicht, Fensterbänke im Bereich der Gurt- Gesimse mit Blechabdeckung. Betonung der Eingangsportale durch mehrmaliges Zurückstaffeln. Im Bereich der warmen Außenwand durch partielle Reduktion der Dämmstärke. Sockelmauern einheitlich im dunklen, blauroten Ziegelton, mit Abdeckung aus einer Rollschicht gelben Stein.

Projektteam: Jens Jakob Happ, Clara Schwab, Emad Lajevardi